Die Beziehung Mensch-Wohnung-Umfeld

 

Wie müssen Wohnung, Gebäude und Umfeld beschaffen sein, damit sie uns Menschen ...
  
- unsere sinnlichen Wahrnehmungen und Empfindungen
- unser Denken, Handeln und Verhalten
- unsere zwischenmenschlichen Beziehungen
- unsere psychische und physische Gesundheit 
- unsere persönliche Entwicklung und Entfaltung
  
... positiv beeinflussen können?

 

Bei den Untersuchungen stehen stets die allgemein menschlichen, humanwissenschaftlichen Kriterienim Zentrum, wobei das gesamte Spektrum an möglichen Wechselwirkungen, Interaktionen und Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Wohnumwelt  erfasst werden soll. 
So werden die maßgebenden psychologischen, physiologischen oder soziologischen Faktoren berücksichtigt. Es werden wichtige systemische, logistische und funktionale Zusammenhänge eruiert. Und es werden, um den Themenumfang zu vervollständigen, auch ausgewählte "architektonische" Kriterien berücksichtigt.

 Schema

 

Thematischer Umfang

 

Der ganzheitliche Ansatz in einem kurzen Überblick


(siehe auch Schema)

Um dem ganzheitlichen Ansatz entsprechen zu können, werden die Wohnbau-Objekte von mehreren verschieden Perspektiven aus beleuchtet, analysiert und bewertet. Diese Perspektiven lassen sich zu vier Hauptgruppen zusammenfassen und behandeln beispielsweise nachfolgend aufgelistete Kriterien und Aspekte. (Es folgt nun eine exemplarische Auswahl.) 

 

(a) Psychologische Perspektiven: 


Allem voran stehen hier natürlich die sogenannten "Wohnbedürfnisse", d.h. all jene Bedürfnisse, die mit dem Wohnen / Wohnbau (der Planung und Gestaltung von Wohnungen) in Verbindung zu bringen sind, z.B. die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Schutz (in all seinen Ausformungen), nach Kontakt (wahrnehmungsbezogen oder in sozialer/kommunikativer Hinsicht etc.), nach Regulation, Kontrolle und Selbstbestimmung, nach Gestaltung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit etc.
Welche Möglichkeiten stehen den Bewohnenden offen? Z.B. Möglichkeiten der Aneignung, der Anpassung und Veränderung (Regulation), der gestalterischen oder kreativen Entfaltung, der sozialen Interaktion; Möglichkeiten der Wahrnehmung / sensorische Stimulation, Raumwirkung und Raumempfinden; u.v.a.m.

 

(b) Physiologische Perspektiven:


Behandelt werden vor allem die Themen: Innenraumklima bzw. mikroklimatische Zustände, Behaglichkeit und körperliches Wohlbefinden; der Umgang mit Sonne, Wärme, Luft und Feuchtigkeit etc., generell baubiologische Faktoren wie Materialwahl, Heizsystem etc. und ergonomische Kriterien wie z.B. die Abstimmung der baulichen Gegebenheiten auf das "menschliche Maß", die Bewegungs- und Handlungsabläufe u.dgl.

 

(c) Architektonische Perspektiven:

 

Hierbei werden beispielsweise folgende Kriterien unter die Lupe genommen: Raumdimensionierung, Formgebung, Raumautteilung und –Unterteilung; Bauweise, Konstruktion und Materialkombination;

 

(d) Systemtheoretische Perspektiven:


Hier geht es um die systemischen Gesamtzusammenhänge, Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Mensch, Wohnung und Umfeld, die funktionalen und operationalen Verknüpfungen, Raum- und Grundrisslogistik; Und es geht um die räumliche Zonierung nach psycho-logischen Kriterien; Der ganzheitliche Ansatz kommt hier zum tragen.

 

Anmerkung:

Die einzelnen Bereiche überschneiden sich teilweise, d.h. es ist des Öfteren der Fall, dass derselbe Aspekt von verschieden Perspektiven aus betrachtet wird (was durchaus vorteilhaft sein kann).
Der Schwerpunkt der Wohn-Qualitäts-Analyse liegt zwar auf (a) und (d), (denn für (b) und (c) gibt es bereits Beratungsmöglichkeiten); da sich die einzelnen Bereiche jedoch gegenseitig beeinflussen, zum Teil sogar bedingen, ist es nicht nur sinnvoll sondern absolut notwendig diese mit einzubeziehen, um einer ganzheitliche Wohnqualitätsbeurteilung zu erhalten.